Begegnungen mit dem Duschmobil

“Komm, komm, komm mit…Ich dir zeigen meine Hause…
Meine Hause – eine große Scheiße.
Große Scheiße, groß, groß, groß.
Jetzt ich haben nix mehr.
Keine Schlafen.
Nix Bett.
Keine Dach.
Da ist meine Scheiße…”
Ich schaue in eine zerstörte Behausung und mir fehlen die Worte.
Sie stellt sich neben mich:
„Gestern, gestern alles kaputt. Ich nix wissen, warum.
Alles weg. Nix weiß, warum. Du mir sagen, wo ich schlafen. Kann nicht schlafen, in diese Scheiße. Ich hier bleiben.
Hier meine Hause. Jetzt kaputt. Du mir sagen, warum ich stören?“
Stille. Für einen kurzen Augenblick.
„Hast du Zigarette?” 
Ich gebe ihr drei Stück in die Hand und denke:
„Ja, was für eine Scheiße.“
Zögernd, aber immer schneller werdend, macht sie mir klar, was ich verstehen soll.
Wir reden gemeinsam mit Händen und Füßen.
Eine weitere Frau gesellt sich dazu.
Jede will, dass die andere weiß, was sie so verzweifelt macht.
Sie führen uns in ihr bescheidenes, selbst gebautes Reich und sie zeigen uns, was sie uns zeigen wollen.
Nach einer Stunde holen wir das Duschmobil, welches in Sichtweite geparkt ist.
Wir laden sie ein, sich anzuschauen, was unser „Minipallast“ alles hat und bieten an, was wir geben können.
Vorsichtig steigen sie ein.
Wir sind neugierig aufeinander. Es fühlt sich ehrlich an.
Wir versprechen wieder zu kommen, vereinbaren eine Zeit.
Mit einem coffee to go gehen sie zurück zu ihrer Feuerstelle.

Inzwischen hat sich der Himmel zugezogen.
Es ist spät geworden und wir hoffen, dass die Regenwolken vorüber ziehen.

Wir starten das Duschmobil und fahren los.